Umfassende Pflegeanleitung für dein neues Tattoo: Wichtige Tipps und detaillierte Schritte, um die Heilung zu fördern, die Farben dauerhaft strahlen zu lassen und die Gesundheit deiner Haut langfristig zu bewahren.
Direkt nach dem Tattootermin.
Die Pflege direkt nach dem Tattootermin unterscheidet sich je nach Größe der Tätowierung. Bei kleineren Tätowierungen verwenden wir üblicherweise Membranpflaster für den Wundschutz der tätowierten Haut. Bei größeren Tätowierungen normalerweise Folie als akute Wundversorgung. Je nach Tätowierung kann es natürlich immer Abweichungen geben, welche mit der tätowierten Person individuell im Rahmen einer optimalen Wundversorgung abgestimmt werden.- MembranpflasterNachdem die tätowierte Region von der tätowierenden Person abschließend gereinigt und desinfiziert wurde, kann das danach angebrachte Membranpflaster sieben Tage auf der Tätowierung belassen werden. Sollten sich Wundwasserblasen unter dem Membranpflaster bilden, ist schon vor Ablauf der sieben Tage wie bei der Entfernung einer Folie zu verfahren, ansonsten nach Ablauf des Zeitraums.
- FolieDie Folie kannst du frühestens drei Stunden nach dem Tätowiervorgang vorsichtig entfernen. Anschließend solltest du die Tätowierung mit lauwarmen Wasser und PH-neutraler Seife abwaschen, vorsichtig mit Küchenkrepp trocken tupfen und mit Panthenolcreme dünn, sowie behutsam einreiben. Das Tattoo solltest du nun nur noch während der ersten Nacht abkleben, damit es nicht an der Bett- oder Nachtwäsche haften bleibt.
In den nächsten Wochen.
Zur akuten Pflege in den nächsten zwei Wochen nach dem Tattootermin solltest du das Tattoo dreimal täglich dünn und behutsam mit Panthenolcreme einreiben. Bei entsprechender Pflege sollte das Tattoo normalerweise nach ungefähr acht Wochen grundlegend aber natürlich noch nicht vollständig abgeheilt sein. Eine starke Veränderung der Farbintensität tritt auch hier in der Regel immer noch nach Ablauf dieses Zeitraumes ein. Minimale Veränderung ein Leben lang, denn die Farbe in der zweiten Hautschicht unterliegt permanenten Veränderungen.
Sauberkeit und die korrekte Pflege als Grundlage für eine optimale Heilung.
Nach dem Tätowieren ist Hygiene und die korrekte Pflege der tätowierten Körperstelle Grundlage für eine optimale Heilung. Ein Tattoo ist während der Heilphase – auch Epithelisierung genannt – eine offene Wunde und somit ein Angriffspunkt für Viren, Bakterien und andere Keime. Deshalb solltest du nie mit ungewaschenen Gliedmaßen an dein abheilendes Tattoo greifen. Denke bitte immer daran, es ist dein Körper und eine Entzündung kann schlimmstenfalls eine Blutvergiftung verursachen. Das Infektionsrisiko bei einem Tattoo ist minimal, aber eben nicht gänzlich ausgeschlossen.
Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Probleme aufgrund folgender Gründe auftreten, welche unbedingt in den ersten zwei Wochen zu vermeiden sind.
- Berührungen mit ungewaschenen Gliedmaßen
- Reinigungsmittel, auf welche der Körper allergisch reagiert
- ungenügende, sowie unsachgemäße Pflege
Vermeidung von Risiken.
Darüber hinaus solltest du folgende Risiken bis zur grundlegenden Abheilung nach acht Wochen strikt vermeiden, da ansonsten die Qualität der Tätowierung dauerhaft beeinträchtigt werden kann.
- Verkantungen, Verhakungen, Druck oder das Hängenbleiben an Gegenständen
- Kratzen
- Sportarten, bei denen du stark schwitzt
- Kontakt mit Reizmitteln, z.B. Make-Up, Kosmetikartikel, Duschgel oder Shampoo
- Bäder in der Badewanne, Schwimmbädern oder Seen
- Dampfbäder oder Saunagänge
- Direkte UV-Strahlung durch die Sonne oder Solarien
Notfall-Leitfaden: Was tun in kritischen Situationen?
Trotz aller Sorgfalt in Hinblick auf die Nachsorge gibt es Notfälle oder ungewohnte Symptome, bei denen schnelles Handeln gefragt ist. Hier ist ein Leitfaden, welcher dir hilft, auf alles vorbereitet zu sein und schnell handeln zu können.
- Starke Rötung und Schwellung
- Symptome – Das Tattoo und die Umgebung sind stark gerötet, heiß, geschwollen und schmerzen übermäßig.
- Maßnahmen – Reinige das Tattoo vorsichtig mit lauwarmem Wasser und milder Seife. Lege ein sauberes, kühles Tuch auf die Stelle (kein Eis direkt auf die Haut). Verwende keine zusätzlichen Cremes oder Hausmittel. Kontaktiere einen Arzt, wenn die Symptome länger als 24 Stunden anhalten oder sich verschlimmern.
- Eiter oder gelbliche Flüssigkeit
- Symptome – Austritt von Eiter oder übelriechender Flüssigkeit aus dem Tattoo.
- Maßnahmen – Entferne vorsichtig überschüssige Flüssigkeit mit einem sterilen Tupfer. Desinfiziere die Stelle leicht, z. B. mit einer antiseptischen Lösung. Halte das Tattoo trocken und sauber. Suche sofort medizinische Hilfe.
- Ausschlag oder Blasenbildung
- Symptome – Starker Juckreiz, Blasen oder Hautausschlag im oder um das Tattoo herum.
- Maßnahmen – Breche die Anwendung von Pflegeprodukten sofort ab. Nimm keine Medikamente ein, bevor du einen Arzt konsultierst. Notiere dir, welche Produkte du verwendet hast, und teile dies deinem Arzt mit.
- Nekrotisches Gewebe
- Symptome – Ungewöhnliche dunkle Verfärbungen, die sich nicht mit normalen Blutergüssen vergleichen lassen. Harte oder lederartige Hautbereiche. Starker, unangenehmer Geruch aus dem betroffenen Bereich. Unerträgliche Schmerzen, die sich nicht durch normale Nachsorge lindern lassen.
- Maßnahmen – Berühre die betroffene Stelle nicht mehr als unbedingt nötig. Decke das Tattoo mit einem sterilen Verband ab, um weitere Kontaminationen zu verhindern. Kontaktiere umgehend einen Arzt oder suche die Notaufnahme auf. Teile dem Arzt mit, wann und wie die Symptome begonnen haben.
- Wann solltest du sofort einen Arzt aufsuchen?
- Du hast Fieber oder Schüttelfrost.
- Die Schmerzen werden extrem und nehmen nicht ab.
- Die Haut um das Tattoo zeigt Blasen, starke Schwellungen oder tiefe Risse.
- Du bemerkst Anzeichen von nekrotischem Gewebe.